BPC hält angekündigte Evaluation des CanG für begrüßenswert – und fordert: „Weiterentwicklung der Medizinalcannabis-Versorgung jetzt priorisieren“

Berlin, 10. April 2025 – Der Bundesverband pharmazeutischer Cannabinoidunternehmen e. V. (BPC) begrüßt die im gestern von Union und SPD vorgestellten Koalitionsvertrag angekündigte Evaluation des Cannabisgesetzes: Für Herbst 2025 anberaumt, betrachtet der BPC die geplante Prüfung als wichtigen Schritt für eine evidenzbasierte und zukunftsorientierte Weiterentwicklung der deutschen Cannabispolitik. „Gesetze sollten evaluiert, optimiert und auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse angepasst werden – das unterstützen wir ausdrücklich“, betont BPC-Vorstandsvorsitzende Antonia Menzel. „Doch eines muss klar sein: Im Bereich der medizinischen Anwendung von Cannabinoiden darf es keine Rückschritte geben. Eine Weiterentwicklung der Medizinalcannabis-Versorgung müssen wir jetzt priorisieren.“ 

Bereits heute profitieren in Deutschland zehntausende Patient:innen von der medizinischen Verwendung von qualitätsgesicherten Cannabis-Arzneimitteln. Ob bei chronischen Schmerzen, Spastiken, Krebserkrankungen oder psychischen Belastungen – Medizinalcannabis hat sich in vielen Fällen als ergänzende Therapieoption bewährt. Der BPC fordert daher, die besondere Rolle dieser Therapieoption im Gesundheitssystem auch im Zuge der angekündigten Evaluierung klar abzugrenzen und zu stärken. Die Versorgung muss weiter gesichert, die ärztliche Therapiehoheit erhalten und der Zugang für Patient:innen niedrigschwellig sowie unbürokratisch ausgestaltet werden.

Medizinischer Fortschritt braucht forschungsoffene Politik
Mit Blick auf die Bedeutung von Forschung und Innovation erinnert der Verband daran, dass Deutschland bei der Entwicklung cannabinoidbasierter Therapien eine Vorreiterrolle einnehmen kann – vorausgesetzt, die regulatorischen Rahmenbedingungen bleiben innovationsfreundlich.
„Medizinalcannabis ist keine Symbolpolitik, sondern Versorgungsrealität und ein Forschungsfeld mit enormem therapeutischem Potenzial“, so Menzel weiter. „Wir erwarten, dass die neue Bundesregierung forschungsoffene Strukturen unterstützt und Hürden für die klinische Forschung abbaut.“

Bundesverband bleibt konstruktiver Partner in politischer Debatte
Der BPC betont zudem seine Dialogbereitschaft und wird sich weiterhin aktiv für eine patientenzentrierte und wissenschaftlich fundierte Cannabispolitik einsetzen. Dazu zählt auch die Einbindung in die geplante Gesetzesevaluierung. „Wir stehen als kompetenter Gesprächspartner bereit, um evidenzbasierte Perspektiven in die politischen Prozesse einzubringen“, betont Menzel. „Unser Ziel ist und bleibt eine sichere, verlässliche und faire Versorgung mit Medizinalcannabis – für alle Patientinnen und Patienten, die davon profitieren können.“

Der Bundesverband pharmazeutischer Cannabinoidunternehmen e. V. (BPC) ist die Stimme der pharmazeutischen Cannabinoidunternehmen in Deutschland. Der Verband bündelt die Expertise seiner Mitgliedsunternehmen, um Patient:innen in Deutschland die bestmögliche Versorgung mit qualitätsgesichertem medizinischen Cannabis zu ermöglichen. Hierfür setzt sich der Verband aktiv für Forschungsförderung, eine zukunftsfähige Weiterentwicklung von Cannabinoidtherapien, ideale Anbau- und Versorgungsstrukturen von Medizinalcannabis sowie Aufklärung und Weiterbildung ein.