Sehr geehrte Damen und Herren,

der Deutsche Bundestag hat in seiner letzten Sitzung das Cannabisgesetz (CanG) verabschiedet. Dieses Gesetz bedeutet nicht nur eine wegweisende Regulierung zur Entkriminalisierung von Konsumcannabis für Erwachsene. Mit Hilfe des neu geschaffenen Medizinalcannabisgesetzes (MedCanG) werden auch wichtige Änderungen für Medizinalcannabis umgesetzt.

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Medizinalcannabis als Therapieoption zweiter Klasse hat in den letzten sieben Jahren zu einer erheblichen Versorgungslücke geführt. Die Versorgungslücke existiert, obwohl der Einsatz von Medizinalcannabis vielversprechende Behandlungsaussichten bietet. Zur Schließung dieser Lücke benötigt es die Herausnahme aus dem Betäubungsmittelgesetz, um eine nachhaltige Verfügbarkeit von Medizinalcannabis und parallel eine Entbürokratisierung für die Ärzte- und Apothekerschaft zu gewährleisten. Darum ist das unmittelbare Inkrafttreten des MedCanG so dringend notwendig.

Die Entstigmatisierung und Entdiskriminierung im Zusammenhang mit Cannabis wurde in den vergangenen Monaten viel diskutiert und findet parteiübergreifend Zustimmung. Die Reformen in der Cannabisregulierung dürfen nicht zum Spielball politischer Machtkämpfe werden. Cannabis als Medizin in Deutschland ist ein langfristiges und parteiübergreifendes Projekt. Es bedarf ein sachlicher Umgang mit Medizinalcannabis, da diese transparente und gut erprobte Anwendung unmittelbar Leidensdruck bei Patientinnen und Patienten mindert und bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit leistet.

Es ist entscheidend, dass wir diese Chance zur Schaffung einer gerechteren und klareren Regelung nicht verpassen. Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Umgang mit Medizinalcannabis ist von großer Bedeutung, um sowohl den Wirtschaftszweig zu stärken als auch die Patientenversorgung zu gewährleisten. Durch diese Maßnahme werden nicht nur neue Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch eine verlässliche Grundlage für die Versorgungssicherheit von Patient:innen geschaffen.

Wir fordern die Bundesländer daher nachdrücklich auf, das laufende Verfahren im Bereich Medizinalcannabis und die damit einhergehenden Verbesserungen der Patientenversorgung nicht zu verzögern. Die rund 200.000 Cannabispatient:innen in Deutschland dürfen am Ende nicht die Leidtragenden sein.

Wir stehen gerne jederzeit für ein Gespräch zur Verfügung, um die Perspektiven näher zu erläutern und zu diskutieren, wie die Branche weiter konstruktiv zur Umsetzung dieser gesellschaftlich relevanten Veränderung beitragen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Bundesverband pharmazeutischer Cannabinoidunternehmen e.V. (BPC)

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Der Bundesverband Pharmazeutischer Cannabinoidunternehmen e. V. (BPC) ist die Stimme der pharmazeutischen Cannabinoidunternehmen in Deutschland. Der Verband bündelt die Expertise seiner Mitgliedsunternehmen, um Patient:innen in Deutschland die bestmögliche Versorgung mit qualitätsgesichertem medizinischen Cannabis zu ermöglichen. Hierfür setzt sich der Verband aktiv für Forschungsförderung, eine zukunftsfähige Weiterentwicklung von Cannabinoidtherapien, ideale Anbau- und Versorgungsstrukturen von Medizinalcannabis sowie Aufklärung und Weiterbildung ein.