Berlin, 19. Mai 2022 – Der Bundesverband pharmazeutischer Cannabinoidunternehmen e. V. (BPC) hat im Zuge der von der Bundesregierung geplanten kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken ein Positionspapier erarbeitet. Es bündelt die Erfahrungen der Cannabisindustrie aus fünf Jahren Medizinalcannabis in Deutschland zu wesentlichen Kernfragen wie Qualitätsstandards, Jugendschutz, Aufklärung und Versorgungssicherheit.

„Die Bundesregierung strebt die kontrollierte Abgabe von Cannabis als Genussmittel in Deutschland an – diesen Schritt begrüßen wir. Die Regulierung von Genusscannabis kann die Qualität und Sicherheit der Produkte sicherstellen sowie den Schwarzmarkt eindämmen – hierbei sind die Prävention von Missbrauch sowie der Schutz vulnerabler Gruppen jedoch von elementarer Bedeutung und müssen bei der Umsetzung eine tragende Rolle spielen“, sagt Maximilian Schmitt, Vorstandsvorsitzendes Mitglied des Bundesverbands pharmazeutischer Cannabinoidunternehmen e. V. (BPC), und führt weiter aus: „Wir als pharmazeutische Cannabisindustrie können auf mehrjährige Erfahrungen mit medizinischem Cannabis zurückgreifen und stehen mit unserem praktischem Wissen als Dialogpartner entlang des Gesetzgebungsprozesses und darüber hinaus jederzeit bereit, um dabei zu helfen, einen optimalen Weg für Deutschland einzuschlagen.“

Jugendschutz und Aufklärung spielen zentrale Rolle

In seinem Papier spricht sich der Verband „ausdrücklich für eine umfassende Aufklärung und Sicherung des Jugendschutzes aus.“ Insbesondere der Konsum durch Kinder und Jugendliche sei kritisch zu betrachten. „Eine Abgabe von Genusscannabis muss einer strengen Alterskontrolle unterliegen.“ Des Weiteren ist der Verband dafür, dass „ein Teil der Steuereinnahmen aus dem Verkauf von Cannabisprodukten in zielgruppengerechte Maßnahmen zur Aufklärung, Suchtberatung und in den Jugendschutz fließen.“ Ein generelles Werbeverbot lehnt der BPC ab, „da der transparente Umgang mit faktenbasierten Informationen zur Aufklärung, Beratung und Entstigmatisierung beiträgt.“ Zentral müssten hierbei der Jugendschutz und die Suchtprävention sein. Ein kontrollierter Vertrieb sollte „in interessierten Apotheken, Fachgeschäften und/oder dem Versandhandel unter Gewährleistung angemessener Beratung für Kund:innen durch geschultes Fachpersonal sowie Beachtung des Jugendschutzes umgesetzt werden“, heißt es weiter.

BPC für bundeseinheitliche Qualitätsstandards und eine Regulierung von Importen

Daneben spricht sich der Verband dafür aus, „hohe bundeseinheitliche Qualitätsstandards und eine Rückverfolgbarkeit der Produkte“ einzuführen sowie Warnhinweise auf den Produkten zu definieren. Um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen und eine Verdrängung des Schwarzmarkts zu gewährleisten, sei zudem eine zügige, gründliche und rechtssichere Lösung bezüglich des Lizenz-Vergabe-Verfahrens und der Regulierung von Importen notwendig, heißt es in dem Positionspapier weiter. „Die Ziele der Legalisierung von Cannabis als Genussmittel können nur erfolgreich erreicht werden, wenn dem deutschen Markt von Anfang an qualitätsgesicherte Produkte ausreichend zur Verfügung stehen, um den Schwarzmarkt effektiv zu verdrängen. Wie auch bei der Versorgung von Patient:innen mit medizinischem Cannabis wird es für den Markt mit Genusscannabis notwendig sein, sowohl eine nationale Produktion als auch den Import aus EU- und Nicht-EULändern zu ermöglichen.“

Durch die Schaffung eines Genusscannabis-Markts dürfe zudem die Versorgung von Patient:innen mit medizinischen Cannabisprodukten nicht eingeschränkt oder gefährdet werden; vielmehr müsse „die Gelegenheit genutzt werden, die Regularien des pharmazeutischen Cannabis nachzubessern“, fordert der Verband weiter.

Alle Positionen des BPC zur kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken finden Sie im Positionspapier online unter www.bpc-deutschland.de.

Über den BPC:
Der Bundesverband pharmazeutischer Cannabinoidunternehmen e. V. (BPC) ist die Stimme der deutschen pharmazeutischen Cannabinoidunternehmen. Er vertritt gemeinsame Interessen und vermittelt Standpunkte gegenüber Gesetzgebung, Verwaltung sowie Öffentlichkeit. Zentrales Ziel ist eine sichere Patient:innenversorgung mit hochwertigen, cannabinoidhaltigen Arzneimitteln. Weitere Informationen unter www.bpc-deutschland.de.

Pressekontakt:
Bundesverband pharmazeutischer Cannabinoidunternehmen e. V.
Mühlenstraße 8a, 14167 Berlin
E-Mail: presse@bpc-deutschland.de

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